Über uns
Das Kollektiv
Hinter geplaper steckt ein Kollektiv von aktuell sechs Menschen. Wir unterhalten und moderieren die Webseite geplaper.ch. Dabei bringen wir Wissen aus unterschiedlichen beruflichen Bereichen in das Projekt ein. Wir alle haben etwas gemeinsam: wir sind manchmal auch Patient:innen. Als solche wünschen wir uns eine gute und diskriminierungsfreie Behandlung.
geplaper ist ein gemeinnütziger Verein. Wir engagieren uns freiwillig und unentlohnt für das Projekt. Dabei ist uns ein achtsames Miteinander wichtig. Denn wir möchten, dass es geplaper lange geben kann. Gerne lernen wir voneinander und treffen Entscheidungen gemeinsam.
geplaper möchte die Gesundheit von möglichst vielen Menschen mitdenken - unabhängig von Körper oder Sexualität, Geschlechtsidentität oder Herkunft. Unser Kollektiv vereint unterschiedliche Erfahrungen. Dennoch gibt es Themen, die wir nicht aus eigener Betroffenheit kennen. Deshalb bemühen wir uns, über den aktuellen Stand der Forschung informiert zu bleiben und im Austausch mit Aktivist:innen und verschiedenen Fachorganisationen zu lernen. So hoffen wir bestehende Wissenslücken zu schliessen.
Wir sind viele
Ein so grosses Projekt braucht mehr als ein paar Köpfe. In den letzten Jahren waren weitere Menschen dabei, die wertvolle Arbeit für geplaper geleistet haben. Auch sie sind für geplaper unverzichtbar. Zudem stehen hinter geplaper mehr als 200 solidarische Menschen, die das Projekt finanziell unterstützt haben. Dank ihrer Beiträge zum Crowdfunding konnten wir das Grafik- und Informatikkollektiv RGB Retikolo aus Basel bezahlen. RGB Retikolo programmierte und gestaltete die Webseite. Die Illustrationen und Animationen zeichnete Anna Weber.
Was bedeutet geplaper?
Der Name geplaper ist ein Akronym aus den Worten Gesundheit, Plattform und Persönlich. Das sind die drei zentralen Werte des Projekts.
Gesundheit definieren wir als Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Häufig stehen in unserem Gesundheitswesen Krankheit und Symptome im Vordergrund. Manchmal geht dabei die Vielseitigkeit des Menschen vergessen. geplaper.ch unterstützt die Nutzer:innen dabei, ihre Gesundheit zu stärken und zu schützen.
Die Plattform geplaper.ch macht Empfehlungen über das eigene Netzwerk hinaus zugänglich. Nachbarschaftliche Hilfe wird digital in weiter entfernte Viertel getragen. Dadurch werden Zugangshürden zur Gesundheitsversorgung abgebaut.
Da jede:r Patient:in Behandlungen anders empfindet und andere Bedürfnisse hat, müssen Empfehlungen auf geplaper.ch persönlich sein. Die Empfehlungen haben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern sollen Menschen in ähnlichen Situationen eine Orientierungshilfe bieten. Sie beruhen auf den Erfahrungen von Patient:innen. Sie entsprechen daher nicht zwingend dem, was die allgemeine Lehrmeinung für gut oder richtig empfindet.
Gleichzeitig spielt der Name mit dem Wort «Geplapper». Wir sehen Plappern als eine feministische Wiederaneignung des teils misogyn verwendeten Begriffs. Plappern bedeutet für uns Selbstbestimmung. Plappern ist somit ein Mittel, um Wissen zu teilen und Patient:innen-perspektiven sichtbar zu machen.
Wir sind aus Apropos Prostata entstanden.
Initiiert wurde dieses Projekt bereits 2021 von einer Gruppierung namens Apropos Prostata aus Basel, die sich nach der Schliessung der Gruppenpraxis Paradies in Binningen zusammenfand. Mit dieser Schliessung ging Basel ein Ort selbstbestimmter Gynäkologie verloren. geplaper durfte sich aus Apropos Prostata entwickeln und ist mittlerweile eigenständig.
Seit 2023 ist geplaper ein eigener Verein.
Wir begreifen uns als Kollektiv.
Als Gruppe haben wir ein gemeinsames Ziel und arbeiten zusammen daran, dieses zu verwirklichen. Wir sind basisdemokratisch organisiert. Das bedeutet, dass wir keine:n Chef:in haben und alle unsere Entscheidungen gemeinsam treffen. Wir versuchen immer im Interesse des Kollektivs und seinen Mitgliedern zu handeln.
Als Kollektiv möchten wir aufeinander achtgeben. Deshalb lassen wir uns genug Zeit für unsere Arbeit und schauen stets auf die verfügbaren Ressourcen aller Beteiligten. Wir sind der festen Überzeugung, dass geplaper am längsten lebt, wenn wir selbst gut auf unsere eigene psychische und körperliche Gesundheit achten.
Wir setzen uns für unsere Überzeugungen und Grundwerte ein.
Wir sind überzeugt, dass alle Menschen ein Recht auf respektvolle, einfühlsame und professionelle Behandlungen haben. Dabei sollen weder Aufenthaltsstatus noch Aussehen, Einkommen, körperliche und psychische Normvorstellungen, Geschlechtsidentität oder Sexualität eine Rolle spielen. Das Schweizer Gesundheitswesen ist jedoch nicht frei von Diskriminierung und strukturellen Ausschlüssen. Manche Menschen müssen besonders dafür kämpfen, gehört und ernst genommen zu werden. Unser Ziel ist es, allen Personen den Zugang zu menschlich und medizinisch guter Betreuung zu erleichtern.
In der Medizin galt der Körper vom weissen Mann während Jahrhunderten als Standard. Deshalb sind viele Krankheitsbilder und Behandlungsmethoden auf den weissen Mann abgestimmt. Auch der alltägliche Umgang mit Patient:innen oder die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals berücksichtigen nur manche Lebensbedingungen und Bedürfnisse. Die Vielfalt der Menschen wird im Gesundheitswesen und in der Forschung noch immer nicht ausreichend berücksichtigt. Das führt zu einer schlechteren Versorgung von vielen Menschen.
geplaper bemüht sich, intersektional zu arbeiten: Wir sind uns bewusst, dass Menschen unterschiedliche und mehrfache Diskriminierungen erleben können. Uns ist es wichtig, Diskriminierungsformen mitzudenken, von denen wir nicht selbst betroffen sind. geplaper ist für die Gesundheit aller vom Gesundheitswesen benachteiligten oder stigmatisierten Personen.
Zusammen sind wir stärker.
geplaper möchte die Empfehlungen von Familie und Freund:innen für alle zugänglich machen, auch für Menschen, die keinen Zugang zu solchen Netzwerken haben.
geplaper möchte eine selbstbestimmte Wahl der behandelnden Fachpersonen ermöglichen. Wir verfolgen dabei den Peer-to-Peer-Ansatz. Das bedeutet, dass betroffene Menschen anderen Menschen, die das gleiche Thema beschäftigt, mit ihren Erfahrungen helfen. Mit dem Fragebogen bitten wir die Nutzer:innen ihre Empfehlung anhand ihrer eigenen, persönlichen Erfahrung abzugeben. Das heisst zum Beispiel: Eine Ärztin sollte nur von einer trans-Person als trans-freundlich bezeichnet werden.
Wir bemühen uns, inklusiv und diskriminierungssensibel zu arbeiten.
Wir wissen, dass unsere Webseite viel Text enthält. Es gibt einiges zu lesen und zu sehen.
Wir achten uns auf diskriminierungssensible Sprache und Gestaltung. Wir versuchen in einfacher Sprache zu schreiben.
Das Grafikkollektiv RGB Retikolo hat bei der Gestaltung auf hohe Kontraste und gut lesbare Schriftarten geachtet. Alle Bilder enthalten Alternativtexte für Leseprogramme.
Falls dir Dinge auffallen, die wir besser machen können, sind wir froh um Rückmeldungen (info@geplaper.ch).
Wir wertschätzen Gesundheitsfachpersonen, die diskriminierungssensibel arbeiten.
Wir möchten mit unserer Webseite die Arbeit von allen, die sich aktiv mit Diskriminierungen auseinandersetzen und sich für eine diskriminierungssensible Gesellschaft einsetzen, wertschätzen.
Ausserdem möchten wir mit Gesundheitsfachpersonen, die sich zu einer oder mehreren Diskriminierungsformen weiterbilden möchten, zusammenarbeiten. Auf unserer Unterseite «Für Fachpersonen» stellen wir eine Auswahl an Infomaterial zur Verfügung. Auf instagram teilen wir zudem Inhalte und Themen, über die sich Interessierte weiterbilden können.
Wir machen positive Erfahrungen auf geplaper.ch sichtbar.
Uns ist bewusst, dass viele Menschen im Gesundheitswesen schlechte und traumatisierende Erfahrungen machen. Als Patient:innen zeigen wir uns von einer verletzlichen und hilfesuchenden Seite, und das bedeutet, dass wir mit Respekt und Sorgfalt behandelt werden sollten.
Dennoch haben wir uns als Kollektiv entschieden, den Fokus auf gute Empfehlungen von Gesundheitsfachpersonen zu legen. Wir möchten zeigen, welche Personen bereits diskriminierungssensibel arbeiten. geplaper.ch soll die Nutzer:innen bestärken.
Wir ermutigen die Fachpersonen, sich selbstständig Wissen anzueignen, das sie nicht in ihrer Ausbildung gelernt haben. Die Lehrpläne in Fachausbildungen sind begrenzt und nicht immer vielfältig genug.
Wenn du eine schlechte Erfahrung gemacht hast, darfst du dich an eine Anlaufstelle wenden. Eine Liste mit verschiedenen Anlauf- und Beratungsstellen findest du hier.